Kanada
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Kanada ist föderal organisiert, und daher legt jede Provinz ihre eigenen Verjährungsfristen fest. Zwar gibt es in einigen Bereichen Übereinstimmungen, doch die genauen Fristen und Regeln können sich erheblich unterscheiden. In der Regel liegen Verjährungsfristen für Zivilklagen zwischen 2 und 6 Jahren, je nach Art der Forderung und Provinz.
Vertragsrechtliche Ansprüche: Die Verjährung beträgt üblicherweise 2 Jahre in den meisten Provinzen, etwa in Ontario und British Columbia, kann aber in anderen Provinzen abweichen.
Deliktsrechtliche Ansprüche: Auch hier beträgt die Frist oft 2 Jahre, beispielsweise in Ontario und British Columbia.
Spezifische Verjährungsfristen: Für bestimmte Ansprüche wie Medizinrecht oder Produkthaftung können gesonderte Fristen gelten, die in den Provinzen unterschiedlich gehandhabt werden.
In Kanada beginnt die Verjährungsfrist oft nicht ab dem Zeitpunkt des schädigenden Ereignisses, sondern erst, wenn die geschädigte Partei den Schaden entdeckt oder hätte entdecken müssen. Dieses „Discovery Principle“ ist ein entscheidendes Merkmal des kanadischen Verjährungsrechts, da es die Verjährung verlängern kann, wenn der Schaden erst später erkannt wird.
Neben den regulären Fristen gibt es in Kanada auch eine sogenannte „absolute“ Verjährungsfrist, die eine Obergrenze festlegt. Diese absolute Frist beträgt in der Regel 10 bis 15 Jahre (je nach Provinz), und unabhängig vom Zeitpunkt der Entdeckung erlischt das Recht auf Klageerhebung nach Ablauf dieser Frist. Ziel ist es, endgültige Rechtssicherheit zu schaffen und uralte Ansprüche zu verhindern.
Minderjährige und unzurechnungsfähige Personen: Für Personen, die zum Zeitpunkt des schädigenden Ereignisses minderjährig oder rechtlich unzurechnungsfähig sind, beginnt die Verjährungsfrist erst mit Erreichen der Volljährigkeit oder Wiedererlangung der Zurechnungsfähigkeit.
Verlängerungen und Unterbrechungen: In einigen Fällen kann die Verjährungsfrist unterbrochen oder verlängert werden, etwa durch eine Anerkennung der Schuld durch die gegnerische Partei.
Betrug und Verschleierung: Wenn der Schuldner den Anspruch bewusst verheimlicht oder betrügerisch gehandelt hat, kann dies die Verjährungsfrist hemmen.
In der Provinz Québec, die dem Civil Law folgt, gelten teilweise andere Verjährungsregelungen als im Rest Kanadas. Die „Prescription“ genannten Fristen in Québec sind im Civil Code festgelegt und weichen in einigen Bereichen ab. Zum Beispiel beträgt die allgemeine Verjährungsfrist für zivilrechtliche Ansprüche 3 Jahre, wobei andere Fristen für besondere Rechtsbereiche gelten können.
Die Verjährungsgesetze in Kanada unterliegen regelmäßigen Anpassungen und der Auslegung durch die Gerichte. Die Rechtsprechung kann dabei in Einzelfällen die Regeln der Verjährung konkretisieren oder bestehende Prinzipien modifizieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Verjährung in Kanada durch föderale Unterschiede und Besonderheiten wie die „Discovery Rule“ und die „Ultimate Limitation Period“ geprägt ist. Es ist wichtig, je nach Art des Anspruchs und der Provinz die spezifischen Verjährungsregeln zu prüfen.